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AG Ingenieurökologie - 19.+20.09.2024 | Erfahrungsaustausch "Wassersensible Stadtgestaltung"

Aktuelles

19.+20.09.2024 | Erfahrungsaustausch "Wassersensible Stadtgestaltung"

19.+20.09.2024  |  Erfahrungsaustausch "Wassersensible Stadtgestaltung"

⇒Am 19. und 20. September 2024 trafen sich Expert:innen und Interessierte zum IÖV-Erfahrungsaustausch an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden. Das Thema "Wassersensible Stadtgestaltung" lockte Fachleute aus verschiedenen Bereichen an.

Innovative Ansätze und Technologien

Das abwechslungsreiche Vortragsprogramm umfasste eine breite Palette an Themen:

  • Genehmigungsrechtliche Aspekte von Wasserwiederverwendungssystemen
  • Innovative Klimawandelanpassung durch Regen- und Grauwassermanagement
  • Flächendeckende Sauerstoffanreicherung mittels Drausy® Professional System
  • Nachhaltiger Boden- und Grundwasserschutz im ländlichen Bayern
  • Digitale Gewässerüberwachung durch schwimmende Monitoringinseln

Neuaufstellung des IÖV-Präsidiums

Ein wichtiger Programmpunkt war die Mitgliederversammlung der IÖV, bei der MSc. Tino Fauk von der AG Ingenieurökologie an der Hochschule Magdeburg-Stendal zum neuen IÖV-Präsidenten gewählt wurde. Prof. Dr. Jochen Hack, der bisherige Präsident, bleibt dem Präsidium erhalten, reduziert jedoch sein Engagement aufgrund seiner neuen Professur für "Klimaresiliente Siedlungswasserwirtschaft" an der FH Darmstadt.

Exkursionsprogramm: Theorie trifft Praxis

Das Exkursionsprogramm am 20. September bot den Teilnehmern die Möglichkeit, theoretisches Wissen in der Praxis zu erleben:

  • Gewässerrenaturierung am Wellritzbach: Dieses Lehr- und Lernprojekt der Hochschule RheinMain demonstriert die erfolgreiche Umwandlung eines kanalisierten Gewässers in ein lebendiges Ökosystem. Die Besichtigung bot Anlass zu lebhaften Diskussionen über Herausforderungen wie Böschungsgestaltung und den Umgang mit invasiven Arten.
     
  • Historische Wasserversorgung am Schläferskopfstollen: Ein Highlight war der Besuch des zwischen 1896 und 1910 in den Quarzit getriebenen Stollens, der bis heute die Wasserversorgung Wiesbadens sicherstellt. Im Rahmen des Tages der Industriekultur ermöglichte HessenWasser die Besichtigung des Stollens und des zugehörigen Wasserwerks.

Der IÖV-Erfahrungsaustausch 2024 bot somit eine gelungene Mischung aus theoretischem Wissensaustausch und praktischen Einblicken in innovative Projekte der wassersensiblen Stadtgestaltung. Vielen Dank alle, die dazu beigetragen haben!

Programm:


Tag 1 * 19. September 2024

13:00 - 13.30  Begrüßung und Einführung  |  Prof.Dr. Jochen Hack, Präsident der IÖV
                              Kurzvorstellung der Teilnehmenden

13:30 - 15:00  Fachvorträge (Teil 1)

15:00 - 15:30  Kaffeepause

13:30 - 15:00  Fachvorträge (Teil 2)

17:00 - 17:30  Kaffeepause

17:30 - 18:30  IÖV-Mitliederversammlung   intern

19:00  Gemeinsames Abendessen

 

Tag 2 * 20. September 2024

Am Vormittag des zweiten Tages, von 9:00 bis 13:00h steht ein Exkursionsprogramm auf dem Plan:

Wassersensible Stadtgestaltung - Ein ganzheitlicher Ansatz:


Eine wassersensible Stadt umfasst ein integratives Konzept für den nachhaltigen Umgang mit Wasser im urbanen Raum. Sie berücksichtigt den gesamten Wasserkreislauf und strebt eine Balance zwischen menschlichen Bedürfnissen und ökologischen Anforderungen an. Zentrale Elemente sind:

  • Naturnaher Wasserkreislauf: Förderung von Versickerung, Speicherung und Verdunstung von Regenwasser.
  • Reduzierung der Versiegelung: Verwendung wasserdurchlässiger Beläge und Schaffung von mehr Grünflächen.
  • Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung: Einsatz von Mulden, Rigolen, Gründächern und anderen Elementen zur lokalen Wasserspeicherung und -nutzung.
  • Überflutungsschutz: Verbesserung der Stadtentwässerung und Reduktion von Überflutungsrisiken.
  • Schutz der Wasserressourcen: Bewahrung von Oberflächengewässern und Grundwasser vor Verunreinigungen.
  • Wassersparende Maßnahmen: Förderung eines sparsamen Umgangs mit Wasser und Nutzung von Regen- und Betriebswasser anstelle von Trinkwasser wo möglich.
  • Multifunktionale Flächennutzung: Integration von Wassermanagement in die Stadtplanung, z.B. durch Grünflächen, die bei Starkregen als Retentionsflächen dienen können.
  • Verbesserung des Stadtklimas: Durch erhöhte Verdunstung und mehr Grünflächen wird der städtische Wärmeinseleffekt reduziert.
     

Materialauswahl:


Publikation von 2016: Wassersensible Stadt- und Freiraumplanung - Handlungsstrategien und Maßnahmenkonzepte zur Anpassung an Klimatrends und Extremwetter

Publikation von 2021: DWA-Positionen - Wasserbewusste Entwicklung unserer Städte

 

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