Eine internationale Graduiertenakademie für den European Green Deal
Die vier Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) in Sachsen-Anhalt - Hochschule Anhalt, Hochschule Harz, Hochschule Merseburg und Hochschule Magdeburg-Stendal - haben sich im Projekt InterGrad-EGD zusammengeschlossen, um eine gemeinsame Graduiertenakademie mit Fokus auf den European Green Deal zu etablieren. 22 Promovierende erhalten über drei Jahre ein besonderes Betreuungskonzept: Jede Doktorandin und jeder Doktorand wird sowohl von Professoren der beteiligten HAWs als auch von internationalen Wissenschaftler:innen europäischer Partneruniversitäten begleitet.
Das strukturierte Qualifizierungsprogramm kombiniert fachliche Kompetenzworkshops mit europäischen Forschungsexkursionen und thematischen Camps zu Schlüsselthemen des Green Deal. Diese Maßnahmen verfolgen als zentrale Ziele die gezielte Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, den Aufbau nachhaltiger europäischer Forschungskooperationen und die Steigerung international sichtbarer Forschungsergebnisse.
Durch die Verbindung von exzellenter wissenschaftlicher Betreuung, internationalem Austausch und praxisnaher Forschung stärkt InterGrad-EGD nicht nur die beteiligten Hochschulen, sondern treibt konkret die Umsetzung der europäischen Nachhaltigkeitsziele voran. Das Projekt leistet damit einen doppelten Beitrag: Es schafft optimale Bedingungen für junge Wissenschaftler und bringt hochqualifizierte Fachkräfte für die Region hervor, während die gewonnenen Erkenntnisse sowohl lokal als auch auf europäischer Ebene wirksam werden.
Forschungsarbeit in der AG Ingenieurökologie: Die Rolle urbaner Pflanzen bei der Luftreinhaltung in Magdeburg und Wien
In der geplanten Doktorarbeit der Arbeitsgruppe Ingenieurökologie wird erforscht, wie städtische Pflanzen zur Minderung von Luftschadstoffen in Magdeburg und Wien beitragen können. Im Fokus steht, welche Pflanzenarten (Bäume, Sträucher) Schadstoffe wie Feinstaub, Stickstoffoxide, Ozon, Kohlendioxid und Sulfate effektiv aufnehmen und gleichzeitig gegenüber Schadstoffstress widerstandsfähig sind. Es werden sowohl Umweltfaktoren (wie Temperatur, Feuchtigkeit und Standort) als auch artspezifische Merkmale – insbesondere physiologische und biochemische Eigenschaften wie die Funktion der Spaltöffnungen (Stomata) und der Air Pollution Tolerance Index (APTI) – analysiert. Besonders im Blick sind Pflanzenarten, die an beiden Standorten vorkommen, um ihre Eignung für die Luftreinhaltung vergleichen zu können.
Methodisch werden stomatale Leitfähigkeit, Chlorophyllgehalt, Wassergehalt, pH-Wert, Ascorbinsäure und Staubablagerung an Blättern gemessen. Zudem wird der APTI-Wert genutzt, um die Schadstofftoleranz der Arten zu bestimmen. Die Proben werden an Standorten mit unterschiedlicher Luftbelastung und im Sommer genommen. Diese Arbeit soll wichtige Grundlagen liefern, um gezielt Pflanzenarten für nachhaltige städtische Luftreinhaltung und Begrünungskonzepte in europäischen Städten auszuwählen und in die Planung zu integrieren.
InterGrad EGD | Projekteindrücke
Internationale Graduiertenakademie zu Themen des European Green Deal
(InterGrad –EGD)
Laufzeit
01.01.2024 - 31.12.2027
Förderprogramm
Sachsen-Anhalt WISSENSCHAFT Gleichstellung, Qualifikation, Nachwuchs aus dem Europäischen Sozialfond (ESF+)
Mittel
Gesamt: 1.349.552,40 €
Förderbetrag ESF+ (60%): 809.731,25 €
Förderbetrag Land Sachsen-Anhalt (40%): 539.821,15 €